Chronik Teil 2

Von Mitte 1970 bis 1990

Sämtliche Abwasser ging über eine primitive Vorklärung direkt in den Saalbachkanal. Da die Kesselanlangen mit Salzsäure generalgereinigt wurde, führte das Ablassen dieser Flüssigkeit zur Verätzung der Schleimhäute und der Kimmen. Die Fische mussten qualvoll ersticken. Eine Hilfe von Amtswegen, den Umweltsünder zu fassen, konnte nicht erreicht werden. Somit blieb eine grobe Schädigung ungesühnt, genauso der Schaden, der dem Verein entstand.

In den Jahren 1973/1974 wurde bekannt, dass der Gewann Kohlplattenschlag der ehemaligen Gemeinde Graben eine Kiesgruben entstehen sollte. Dieses Gebiet sollte zum Naturschutzgebiet erklärt werden, bei gleichzeitigem Jagd- und Fischereiverbot. Da es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelte, musste die Naturschutzbehörde gehört werden.

Bei einer Unterredung zwischen einem Vertreter der Gemeinde Graben-Neudorf und dem Vorsitzenden des Sportfischervereins Graben wurde von Seiten der Gemeinde dringend darum gebeten, zum Zeitpunkt der gerade laufenden Verhandlungen in Sachen Kiesgruben keine Schwierigkeiten zu machen. Als Gegenleistung wurde versprochen dafür zu sorgen, dass der Verein später zu seinem Recht käme.

Bei allen Verhandlungen und Gesprächen der folgenden zehn Jahren erklärte man von Seiten der Gemeinde immer wieder, dass man versuchen wollte, das Verbot der Fischerei wenigstens begrenzt aufzuheben. Laut Schreiben vom 16.01.1985 teilt nun die Gemeindeverwaltung den beiden Verein mit, eine Normenkontrollklage zum derzeitigen Zeitpunkt nicht durchzuführen. Damit bleibt die einzige noch mögliche Chance das Fischereiverbot im Kohlplattenschlag aufzuheben ungenutzt, nachdem alle anderen Versuche fehlgeschlagen waren.

Die Enttäuschen war entsprechend groß, der Sportfischerverein Graben sieht die Gemeinde Graben-Neudorf nach wie vor in ihrer Schuld. Begründung: Die Unterredung im Jahre 1973 und der noch gültige Vertrag in dem sich die Gemeinde verpflichtet, sämtliche neuentstehenden Gewässer an den Sportfischerverein zu verpachten. Für die dem Verein zur Verfügung stehenden Gewässer sind zum größten Teil neue Verträge abgeschlossen worden. Aus dieser Sicht hat der Verein keine Sorgen. Es kommt jedoch nicht auf die Quantität an, sondern auf die Güte. Nur ein Verein mit biologisch einwandfreien Gewässern kann seinen Mitgliedern auf Dauer etwas bieten und nur wer etwas bieten hat eine Zukunft. Aus dieser Sicht kann man gute Gewässer nicht hoch genug bewerten.

Im Jahre 1985 wurde der langjährige Vorsitzende Adolf Sutor von Peter Poppelreiter nach 25 Jahren abgelöst. Als Anerkennung für die vielen Jahre, für die sich Adolf Sutor für den Verein aufopferte wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Im selben Jahr konnte der Verein sein 25-jähriges Bestehen feiern.

Unter der Regie von Peter Poppelreiter wurde am 20.09.1985 das alte Klärwerk der Gemeinde Graben zum neuen Vereinsheim des Fischervereins. In den beiden Jahren 1990 und 1991 wurde in unzähligen Stunden, das alte Klärwerk komplett renoviert und saniert. Hervorzuheben ist unser Ehrenmitglied Rolf Bickel, welcher wochenlang damit beschäftigt war, auf den Wänden des neuen Vereinsheims markante Gewässerabschnitte bildlich darzustellen. Noch heute sind diese Wandmalereinen ein Schmuckstück des Vereinsheims. Einige Bildertafeln dokumentieren diesen enormen Arbeitsaufwand aller durchgeführten Arbeiten.Im Lauf der folgenden Jahre wurden mehrere Baumaßnahmen durchgeführt, beispielsweise ein Grill und zwei Schuppen. Seit Errichtung des Grills  wird beim Sommerfest ein ganzes Schwein gegrillt – was mittlerweile schon zur Tradition wurde.

Man sieht, das alte Klärwerk wurde in den Folgejahren immer mehr zur neuen, heutigen Heimat des Fischervereins.

Ab dem Jahre 1988 begann der Sportfischerverein Graben, neben dem jährlich stattfindenden Fischfest, auch am Karfreitag gebackene Fischfilets der Bevölkerung zum Verkauf über die Straße anzubieten. Noch heute wird dies von den Bürgern und Bürgerinnen gerne angenommen.